| a |
Carl Pruscha VORWORT Anfang April 1999 erörterten einige der späteren Proponenten der INITIATIVE ÄQUIDISTANZ, unter ihnen Prof. Michael Benedikt, Prof. Gerhard Botz, Dr. Gerda Buxbaum und Dr. Leopold Specht mit mir die Möglichkeit und Notwendigkeit, angesichts des in und gegen Jugoslawien eskalierenden Krieges zu dieser Situation Stellung zu beziehen und über den Anlaß hinaus auf die konstituierenden Elemente einer sich mit kriegerischen Mitteln ihren Weg bahnenden neuen Weltordnung zu reflektieren. Ich bot an, die Akademie der bildenden Künste Wien zum Ort der Begegnung der Initiative zu machen. Am 21. April trat eine um Dr. Wolfgang Greisenegger, Peter Noever und Prof. Elisabeth von Samsonow erweiterte Gruppe zusammen und verfaßte eine gemeinsame Resolution, welche die Basis für einen Aufruf an einen weiteren Kreis von Kunstschaffenden, Intellektuellen und Wissenschaftern bildete. Der Krieg für Kosovo ist nicht zu rechtfertigen. Der unerklärte Krieg westlicher Demokratien hat die serbische Gewalt- und Vertreibungspolitik gegen die albanische Bevölkerung beschleunigt und verschärft. Dadurch wurde der Ausnahmezustand in Jugoslawien zugunsten des Regimes Milosevic verfestigt. In den letzten Wochen wurde die seit den Katastrophen des Zweiten Weltkrieges bestehende europäische Friedensordnung auf verhängnisvolle Weise geschwächt. Jeder weitere Tag dieses Krieges beschädigt die zivilisatorischen Grundlagen und das kulturelle Selbstverständnis Europas. Eine sofortige Einstellung der Kriegshandlungen ist notwendig, und die Rückkehr zum Verhandlungstisch ist dringend geboten. Wir fordern daher: – die sofortige Beendigung der Vertreibungen – die bedingungslose Einstellung aller Kriegshandlungen und – die unverzügliche Aufnahme von Friedensverhandlungen im Rahmen der Vereinten Nationen Zahlreiche Künstler und Intellektuelle schlossen sich spontan diesem Appell an, und auf der Grundlage ihrer Zustimmung entstand die Ausstellung gegen Krieg und Gewalt STOP THE VIOLENCE!!!. |
a |